Sächsische Militärgewehre
Zwischen Kurfürst und Kaiser - Gewehre beim sächsischen Militär

Diese Ausstellung soll einen kleinen Einblick in die Entwicklung der Militärgewehre im sächsischen Dienst von der Zeit August des Starken bis zum I. Weltkrieg geben - vom Steinschlossgewehr bis zum Gewehr 98.

Von Steinschlossgewehren gab es eine große Vielfalt. Anfang des 18.Jahrhunderts waren noch die einzelnen Regimenter selbst für die Anschaffung von Waffen verantwortlich. Es wurden nicht immer nur einheimische Büchsenmacher berücksichtigt, sondern auch Waffen im Ausland erworben. Für jeden Truppentyp wurde meist ein extra bzw. modifiziertes Gewehr geschaffen. Dies führte natürlich zu einer Typenvielfalt, die bis zum heutigen Tag nicht vollständig geklärt oder nachgewiesen ist. Als Hauptbezugsquelle für Gewehre kann man aber die Büchsenmacher aus Suhl, Zella und Olbernhau nennen.
Da der sächsische Staat stets chronisch finanzschwach war, wurden die Gewehre so lange wie möglich getragen und den aktuellen Anforderungen angepasst. Heute sieht man noch sehr oft Stücke, die ordonanzmäßig gekürzt, Laufringe nachträglich angebracht oder Visiereinrichtungen verändert wurden. Hinzu kommt, dass viele Regimenter eigene Büchsenmacher und Schäfter besaßen, die die Waffen im Felde nach den vorhandenen Möglichkeiten instandsetzten. Somit ist es schwer, unveränderte Steinschlossgewehre aus der Anfangszeit zu finden.

Mit dem Untergang Napoleons und damit des Rheinbundes sowie dem folgenden Wiener Kongress, ging für Sachsen mit dem beschlossenen Landverlust auch der Verlust der Suhler Waffenfabrikation an Preußen einher. Dadurch kamen ausländische Waffenhersteller aus Lüttich und Österreich zu großen Lieferaufträgen von Perkussionsgewehren, da auch die noch verbleibende sächsische Waffenschmiede in Olbernhau sich als zu schwach erwies.

An der Seite von Österreich verlor Sachsen 1866 den Krieg gegen Preußen. Sachsen trat dem Deutschen Bund bei, welcher preußisch geprägt war. So führte der Weg vom preußischen Zündnadelgewehr bis letztendlich zum deutschen Einheitsgewehr, dem Gewehr 98.

Diese Ausstellung soll veranschaulichen, wie sich die Gewehre in Sachsen im Zeitraum zwischen 1700 und 1918 entwickelt haben und stellt so ein Stück sächsischer Militärgeschichte dar.
Weiteres Stück Armeegeschichte wird in Wolkenstein lebendig
Die Sonderausstellung „Sächsische Militärgewehre zwischen Kurfürst und Kaiser" ist ab heute im Militärhistorischen Museum zu sehen.
(aus Feie Presse Zschopau)

WOLKENSTEIN - Im Militärhistorischen Museum in Wolkenstein werden Besucher seit 2005 in eine Zeit zurück versetzt, in der Napoleon von sich reden machte. Zweimal jährlich bereichern in wechselnden Sonderschauen neue Ausstellungsstücke das Museum, das jährlich etwa 300o Besucher verzeichnet.



Die Sonderausstellung „Sächsische Militärgewehre zwischen Kurfürst und Kaiser" wird heute eröffnet. Sie soll veranschaulichen, wie sich die Gewehre in Sachsen im Zeitraum von 1700 bis 1918 entwickelt haben, und stellt so ein Stück sächsische Militärgeschichte dar. Sie gibt dem Besucher einen kleinen Einblick in die Historie der Militärgewehre im sächsischen Dienst von der Zeit August des Starken bis zum I. Weltkrieg — vom Steinschlossgewehr bis zum Gewehr 98.



Bei den 17 historischen Schusswaffen aus zwei Jahrhunderten handelt es sich um Leihgaben von Sammlern und des Arbeitskreises Sächsische Militärgeschichte inDresden. „Es sind ausnahmslos originale Waffen, die im sächsischen Heer und der sächsischen Armee getragen wurden. Dazu gibt es die entsprechende Munition zu sehen, damit sich der Besucher ein Bild machen kann, wie sich auch diese im Laufe der Zeit mit den Gewehren weiterentwickelt hat", erklärte der Vorsitzende des Militärhistorischen Fördervereins, Hans-Jürgen Donner.



Sämtliche Waffen sind voll funktionsfähig, bis auf solche, die Metallpatronen führen, wie das deutsche Einheitsgewehr: das Gewehr K 98.
Diese schießen nicht mehr, da sie nach Vorschrift des Gesetzgebers entschärft wurden. Der Aussteller unter anderem dieses Schlagbolzengewehres K 98 ist Jens Schurig aus Rothenburg bei Görlitz. Seine Stücke spiegeln die Technik zwischen 1710 bis 1918 wider. „Daran wird deutlich, wie diese sich vom primitiven Steinschloss über die Perkussionszündung bis zum preußischen Zündnadelgewehr weiterentwickelt hat." Dabei könne die Ausstellung nur einen Teil der Waffen zeigen, die in den letzten 200 bis 30o Jahren in Sachsen getragen wurden. Hauptbezugsquellen der Armee seien Büchsenmacher aus den Thüringer Orten Suhl und Zella-Mehlis sowie Olbernhau gewesen. „Es sind auch Stücke ausländischer Waffenhersteller dabei, wie aus dem belgischen Lüttich. Denn der sächsische Staat hat seinerzeit auch im Ausland bestellt, weil sich nach dem Untergang Napoleons die noch verbleibende sächsische Waffenschmiede in Olbernhau als zu schwach erwies", sagte Jens Schurig, der Hans-Jürgen Donner schon lange gut kennt. In Zusammenarbeit mit dem „Grenadierbataillon von Spiegel" haben die zwölf Vereinsmitglieder ein historisches Wachlokal im Wolkensteiner Schloss eingerichtet, das das karge Leben der einfachen Wachsoldaten nachstellt.



Ab 2012 finden jährlich zwei Veranstaltungen mit Wachaufzug und Exerzieren statt. Für Gruppenführungen ist eine Anmeldung über das Militärhistorische Museum erforderlich.













































































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